Content-Strategie entwickeln – und umsetzen

Einfach drauf losschreiben? Quantität statt Qualität? Nur mit einer gut durchdachten Content-Strategie können Sie hochwertige Inhalte bereitstellen, die Kundenbindung und Conversions fördern.

Heiko Behrmann Content Strategist
10.04.2024 17 min Lesezeit

In diesem Kapitel

  1. Definition
  2. Content-Strategie entwickeln
  3. Schritt 1: Grundlagen schaffen
  4. Schritt 2: KPIs definieren
  5. Schritt 3: Content Audit
  6. Schritt 4: Keywords und Informationsarchitektur
  7. Schritt 5: Redaktionsplan erstellen
  8. Schritt 6: Contentproduktion
  9. Schritt 7: Performance-Tracking
  10. Content Strategie: Beispiel

Auf einen Blick: Content-Strategie entwickeln

  • Content-Strategie regelt die Erstellung, Veröffentlichung und Verwaltung von Inhalten
  • Grundlagen schaffen durch Zieldefinition und Zielgruppenanalyse
  • KPIs für messbaren Erfolg festlegen
  • Content-Audit zur Bestandsaufnahme
  • Keywordrecherche durchführen und Informationsarchitektur anlegen
  • Redaktionsplan für effektive Contentproduktion erstellen

Content-Strategien für mehr Reichweite, Kundennähe und Conversions

Unternehmen stehen heute vor der Herausforderung, in einem Meer an Informationen von potenziellen Kunden wahrgenommen zu werden. Es geht schon lange nicht mehr darum, nur das beste Produkt oder die cleverste Lösung anzubieten. In einer überfluteten digitalen Welt müssen Marken sicherstellen, durch hochwertige Inhalte hervorzustechen und eine umfassende Content Experience zu bieten – das gilt umso mehr, seit KI-generierter Content den Markt überschwemmt.

„High-quality web content that’s useful, usable and enjoyable is one of the greatest competitive advantages you can create for yourself online.“

– Kristina Halvorson, “Content strategy for the web”

Unternehmen müssen sich nah an ihren Kunden positionieren und nachhaltige Beziehungen aufbauen. Um das zu gewährleisten, ist qualitativ hochwertiger Content essentiell, egal ob umfassende Ratgeber-Artikel, YouTube-Videos, Social-Media-Beiträge oder auch hilfreiche Informationen auf einer Produktseite im Online-Shop.

“Content is king!”, schrieb Microsoft-Gründer Bill Gates bekanntlich bereits 1996 in seinem vielzitierten gleichnamigen Essay. Eine Aussage, die heute zutreffender ist als jemals zuvor. Unter Content verstehen wir dabei zunächst jede Form von Information – Text, Bild, Animation, Video – einer Webseite, eines Kanals oder einer Plattform, die ein User wahrnehmen, oder besser: erfahren kann. Dieser Content wird nun dazu eingesetzt, um die Ziele eines Unternehmens oder einer Organisation zu erreichen.

Wer aber nun einfach planlos Inhalte produziert, wird schnell merken, dass er damit nicht weit kommt. Um wirklich erfolgreich im Internet zu sein, sollten Sie zuvor eine entsprechend ausgerichtete Content-Strategie entwickeln.

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Definition: Was ist eine Content-Strategie?

Eine Content-Strategie regelt, wie wertvoller und relevanter Content produziert, bereitgestellt und verwaltet wird, um die Unternehmensziele zu erreichen. Es handelt sich dabei also um einen umfassenden Plan, der die Erstellung, Veröffentlichung und Verwaltung von Inhalten über verschiedene Plattformen und Kanäle hinweg steuert, um die richtigen Nutzer zur richtigen Zeit am richtigen Ort mit den passenden Informationen anzusprechen.

Das übergeordnete Ziel besteht darin, eine enge Bindung zu den Kunden zu schaffen, Conversions zu generieren und die Kundenbeziehungen nachhaltig zu stärken. Eine effektive Content-Strategie unterstützt Ihr Unternehmen also dabei, eine vertrauensvolle Beziehung zu Ihrer Zielgruppe aufzubauen und langfristig erfolgreich zu sein.

Zusammenspiel aus Governance und Produktion

Eine Content-Strategie ist wie ein komplexes Getriebe, das aus verschiedenen ineinandergreifenden Komponenten besteht und reibungslos funktionieren muss. Dazu gehören die redaktionelle Ausrichtung (u.a. Zielgruppe, Tonalität und Ansprache) ebenso wie die Planung der Inhalte für das kommende Geschäftsjahr, also die Content-Roadmap. Hinzu kommt die eigentliche Produktion der Inhalte, ihre Analyse und Optimierung sowie die Koordination aller beteiligten Mitarbeiter und Stakeholder.

Kristina Halvorson, CEO von Braintraffic und eine führende Expertin im Bereich des Content-Marketings und der Content-Strategie, hat dieses Zusammenspiel verschiedener Elemente in ihrem "Content Strategy Quad" anschaulich dargestellt. Um den Kern der Content-Strategie gruppieren sich das Content Design, das alle redaktionellen Aspekte umfasst, sowie das System Design, das die prozessualen und strukturellen Schritte einer Content-Strategie darstellt.

Nur wenn die organisatorischen, technischen und redaktionellen Aspekte gemeinsam betrachtet werden und jeder Beteiligte seine Aufgaben und Verantwortlichkeiten kennt, kann am Ende hochwertiger und leistungsstarker Content entstehen.

Content-Strategie entwickeln und umsetzen: Schritt für Schritt

Im Folgenden soll der Fokus maßgeblich darauf liegen, wie Sie eine erfolgreiche SEO-Content-Strategie entwickeln und umsetzen, die dazu beiträgt, die Sichtbarkeit Ihrer Website in Suchmaschinen zu verbessern und organischen Traffic zu generieren.

Diese Inhalte können und sollen aber dann natürlich auch für die Distribution in anderen Kanälen aufbereitet werden, z.B. als Teil Ihrer Social-Media- oder E-Mail-Marketing-Strategie. Zu einer umfassenden Content-Strategie gehört schließlich die Berücksichtigung aller Touchpoints.

Wenn Sie darüber hinaus Ihre globale Reichweite steigern wollen, erfahren Sie dazu mehr in unserem Ratgeber Internationales SEO .

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Schritt 1: Grundlagen schaffen

Um sicherzustellen, dass die erstellten Inhalte auch die gewünschte Wirkung erzielen, sind zunächst einige vorbereitende Maßnahmen notwendig, die die Grundlage Ihrer Content-Strategie bilden.

Unternehmensziele herausfinden

Bevor Sie damit beginnen können, Ihre Content-Strategie zu entwickeln, müssen Sie die übergeordneten Ziele Ihres Unternehmens kennen. Falls es für solche Informationen keine zentrale Anlaufstelle, etwa ein Brandportal, in Ihrem Unternehmen gibt, sprechen Sie mit den wichtigsten Stakeholdern, um diese Ziele in Erfahrung zu bringen.

Ein Unternehmensziel könnte beispielsweise lauten, die Marktführerschaft in einem Produktsegment zu erreichen (bzw. zu halten) oder ein bestimmtes prozentuales Umsatzziel beim Launch eines neuen Produktes anzuvisieren.

Manchmal fehlt es Unternehmen auch an einer präzisen Definition ihrer Ziele, die über bloße Umsatzgenerierung hinausgehen. In diesem Fall sollte in Abstimmung mit verschiedenen Stakeholdern innerhalb des Unternehmens festgelegt werden, was mit der Marke kurz-, mittel- und langfristig erreicht werden soll.

Content-Marketing-Ziele ableiten

Anschließend können Sie aus diesen Unternehmenszielen geeignete Content-Marketing-Ziele ableiten. Wenn Sie beispielsweise aus strategischen Gründen einen bestimmten Produktbereich im kommenden Geschäftsjahr pushen wollen, ergibt sich daraus die Notwendigkeit, passenden Content zu produzieren.

Ein weiteres Ziel ist es, Kundenservice und Kundenbindung zu verbessern? Stellen Sie hilfreiche Inhalte wie Tutorials und FAQs zur Verfügung.

Sie möchten vor allem Ihre Markenbekanntheit steigern? Dann schalten Sie Awareness-Kampagnen. Zudem sollten Sie vor allem Inhalte berücksichtigen, die auf die erste Phase der Customer Journey einzahlen.

Unternehmensziele können sich im Laufe der Zeit ändern. Es ist daher wichtig, Ihre Content-Strategie regelmäßig zu überprüfen und entsprechend anzupassen.

Zielgruppen definieren und Buyer Personas erstellen

Wenn Sie eine Content-Strategie entwickeln, möchten Sie natürlich die richtigen Personen mit den passenden Inhalten adressieren. Eine gezielte Ansprache Ihrer Zielgruppe erhöht die Relevanz der Contents und verbessert die Chancen auf eine hohe Conversion-Rate.

Eine umfassende Zielgruppenanalyse bildet daher das Fundament einer erfolgreichen Content-Strategie. Nutzen Sie hierfür bereits vorhandene Daten, wie zum Beispiel Informationen aus Website-Analysen und dem Kaufverhalten Ihrer Kunden. Führen Sie auch Umfragen unter Ihren Nutzern durch, analysieren Sie Ihre Social-Media-Follower und berücksichtigen Sie die Erfahrungen Ihres Kundensupports.

Wir empfehlen, auf Grundlage dieser Zielgruppenanalyse Buyer Personas zu erstellen, die Ihrer ansonsten abstrakten Zielgruppe ein Gesicht geben und es Ihnen ermöglichen, Inhalte noch gezielter auf die Bedürfnisse und Interessen der Nutzer zuzuschneiden. Durch die Schaffung von Buyer Personas wird Ihre Zielgruppe greifbarer und die Wirksamkeit Ihrer Content-Strategie kann erheblich gesteigert werden.

Zudem ermöglicht es Ihnen, die Tonalität Ihrer Inhalte besser anzupassen. Denn beispielsweise sollten Entwickler, die nach einer Softwarelösung für ein spezifisches Problem ihres Arbeitsalltags suchen, anders angesprochen werden als Rentner, die eine schöne Reise buchen möchten.

Customer Journey Mapping

Eine Customer Journey Map visualisiert die gesamte Reise eines Kunden von einem ersten Kontakt mit Ihrem Unternehmen bis zum Kauf und darüber hinaus. Sie ist ein zentrales Instrument für die Verbesserung der Customer Experience sowie eine wichtige vorbereitende Maßnahme, um eine erfolgreiche Content-Strategie zu entwickeln.

Durch das Verständnis der verschiedenen Touchpoints und Interaktionen können Sie gezielt Inhalte entlang der Customer Journey bereitstellen, die den Bedürfnissen und Erwartungen Ihrer Kunden entsprechen. Durch die Visualisierung der Customer Journey erhalten Sie wertvolle Einblicke, um Ihre Inhalte effektiver zu gestalten und so die Bindung zu Ihren Kunden zu stärken.

Sie suchen Unterstützung bei der Erstellung einer Customer Journey Map? Dann nehmen Sie mit uns Kontakt auf. In einem Journey Mapping Workshop können wir gemeinsam die verschiedenen Berührungspunkte mit Ihrer Marke identifizieren, Herausforderungen verstehen und Möglichkeiten zur Optimierung Ihrer Customer- und Content Experience erkennen.

Schritt 2: KPIs definieren

Die Zielgruppen sind definiert und eine Customer Journey Map erstellt – nun sollten Sie auf Basis der vorbereiteten Content-Marketing-Ziele klare Leistungskennzahlen (KPIs) festlegen, die den Erfolg Ihrer Content-Strategie messbar machen. KPIs dienen als Richtlinien, um den Fortschritt Ihrer Content-Strategie zu verfolgen – und auf Basis der Analysen entsprechende Optimierungsmaßnahmen zu veranlassen.

Bei der Auswahl der KPIs sollten Sie sich daher auf Aspekte konzentrieren, die wirklich Ihre übergeordneten Ziele widerspiegeln. Um das oben genannte Beispiel noch einmal aufzugreifen: Wenn Sie im kommenden Geschäftsjahr ein bestimmtes Produkt pushen wollen, können Sie sich etwa als KPI setzen, den Traffic auf Inhalte mit Bezug zu diesem Produkt um X % zu steigern.

Definieren Sie dabei Conversion-Ziele, die von Ihren Unternehmenszielen abhängig sind. Vermeiden Sie darüber hinaus sog. Vanity-Metriken , die im Reporting zwar schön aussehen, aber streng genommen keinen Mehrwert haben.

Schritt 3: Content Audit durchführen

Häufig ist unseren Kunden gar nicht bewusst, wie viel Content sie in der Vergangenheit bereits produziert haben. Eine Website wächst – zumindest quantitativ – auch ohne Strategie erst einmal ganz natürlich. Hier ein Infotext eines Produktmanagers, dort ein kleines Referenzprojekt. Dazu neue Produkte oder Kampagnen.

Oftmals schlummert in diesen Bergen alter Inhalte durchaus der ein oder andere Rohdiamant, der mit ein wenig Optimierung auch für die neue Content-Strategie geschliffen werden kann. Vielleicht rankt die ein oder andere Seite sogar schon ganz gut bei Google? Diese Platzierungen sollen natürlich nicht verloren gehen.

Zusätzlich ist es oft unumgänglich, sich von Inhalten zu trennen, die keinen strategischen Mehrwert bieten. Es hat sich gezeigt, dass das bloße "Mitschleppen" ungeeigneter Inhalte die Gesamtperformance der Website beeinträchtigen kann.

Aus diesem Grunde steht bei uns am Anfang zunächst ein sog. Content Audit. Dabei handelt es sich im Prinzip um eine umfassende Bestandsaufnahme aller Inhalte einer Website, deren Ergebnis schließlich qualitativ und unter besonderer Berücksichtigung der SEO-Performance bewertet wird. Interessiert? Mehr dazu erfahren Sie in unserem Insight-Artikel Content-Audit durchführen: Schritt für Schritt .

So bewerten Sie Ihre bestehenden Inhalte während eines Content-Audits

Schritt 4: Keywordrecherche und Informationsarchitektur

Im nächsten Schritt führen Sie eine umfangreiche Keyword- und Wettbewerbsanalyse durch. Bei Moccu verfolgen wir dabei einen SEO-Performance-Ansatz, um die Relevanz von möglichen Content-Themen festzustellen – dazu zählt die Berücksichtigung der Zielgruppen-Orientierung, ein möglicher Produkt-Fit sowie der Wert, den der Inhalt den Nutzern der Website bieten kann, um die Brand Experience zu fördern.

Nach der Analyse werden bestehende und neue Inhalte in einer semantischen Informationsarchitektur eingeordnet

Auf dieser Basis werden dann in Abstimmung mit dem Kunden Content priorisiert und umgesetzt. Bei der Themenfindung reicht es also nicht aus, nur auf ein hohes Suchvolumen zu achten. Vielmehr wird die strategische Relevanz eines Contents durch mehrere Faktoren bestimmt.

Um dem Ganzen einen Rahmen zu geben und bereits mit einem gewissen Fokus in die Entwicklung Ihrer Content-Strategie zu gehen, kann es sinnvoll sein, zunächst sog. Content Pillars zu definieren. Dabei handelt es sich um zentrale Themenbereiche oder Schwerpunkte, die die Grundlage Ihrer Content-Strategie bilden.

Solche Content-Säulen ermöglichen es Ihnen, die Vielfalt Ihrer Themen zu organisieren und zu strukturieren, während sie gleichzeitig dazu beitragen, eine kohärente Markenbotschaft zu vermitteln. Indem Sie Ihre Content-Strategie um Content Pillars herum aufbauen, schaffen Sie einen klaren Rahmen für die Entwicklung und Veröffentlichung von Inhalten, der Ihnen dabei hilft, Ihre Marketingziele effektiver zu erreichen.

An dieser Stelle bestimmen Sie auch, welche Arten von Inhalten, welche Formate Sie benötigen, um Ihre Ziele zu erreichen. Ratgeber-Inhalte, How-To-Anleitungen, Kaufberatung oder Support-Artikel? Je nach Marketingziel, Phase der Customer Journey und Suchintention sind hier entsprechende Formate notwendig.

Die Content Pillars können schließlich auch als Orientierung beim Aufbau der Informationsarchitektur helfen. In einem entscheidenden Schritt bei der Entwicklung einer Content-Strategie ordnen wir die Contents nämlich in eine sog. semantische Informationsarchitektur mit taxonomischer Hierarchie ein (im Unterschied zu einer Blogstruktur ohne Hierarchie).

Hier ist das Zusammenwirken von SEO und UX entscheidend. Eine logische Struktur trägt dazu bei, dass die Nutzer sich schnell zurechtfinden können – hilft aber auch dem Algorithmus der Suchmaschine, Inhalte und Zusammenhänge zu erfassen.

Sie möchten mehr über die Bedeutung einer semantischen Website-Struktur erfahren? In unserem Insight-Artikel Das Fundament: Die Informationsarchitektur gehen wir im Detail darauf ein.

Schritt 5: Redaktionsplan erstellen

Ein Redaktionsplan dient als Roadmap für Ihre Content-Produktion, legt die Verantwortlichkeiten bei der Erstellung der Inhalte fest und hilft dabei, Deadlines einzuhalten. Er sollte alle relevanten Informationen enthalten, wie z. B. das Thema, das Format, die Verantwortlichen, Fristen und den geplanten Veröffentlichungstermin.

Ein Redaktionsplan gewährleistet eine strukturierte Vorgehensweise und hilft, den Überblick über den Fortschritt Ihrer Content-Produktion zu behalten. Zudem fördert er die Verbindlichkeit im Team und unterstützt die Koordination von Inhalten, um sicherzustellen, dass Ihre Content-Strategie effektiv umgesetzt wird.

Mehr zur Themenfindung, Auswahl und Erstellung eines Redaktionsplans erfahren Sie in unserem Insight-Artikel Content-Planung: Redaktionsplan erstellen erstellen.

Schritt 6: Contentproduktion

Anschließend beginnt die eigentliche Contentproduktion. Hierzu gehört nicht nur die Texterstellung, sondern auch die Produktion und/oder Auswahl von passendem Bild- und Videomaterial unter Berücksichtigung der Corporate-Design-Vorgaben.

Die Erstellung der SEO-Content-Briefings , die Textproduktion, Feedbackschleifen (sowohl intern als auch bei unseren Kunden), UX und SEO-Checks, Copybook-Erstellung, Assetbeschaffung und -bearbeitung, Content-Einpflege ins CMS, Veröffentlichung, Distribution – alles sollte einem vorher genau definierten Prozess folgen, der auf den ersten Blick vielleicht etwas mühselig wirkt, sich in unserer Projektarbeit aber bewährt hat, um dem Qualitätsanspruch gerecht zu werden, den wir und unsere Kunden an die Inhalte stellen.

Auf diese Weise ist gewährleistet, dass die Contents entsprechend performen werden und so auf die gesetzten Unternehmensziele einzahlen. Für unsere Projektarbeit bringen wir in der Regel einen “Kernprozess” mit, der an die Bedürfnisse und Gegebenheiten unserer Kunden angepasst werden kann und soll.

Schritt 7: Performance-Tracking und Content-Optimierung

Alle geplanten Texte sind geschrieben und nach SEO- und UX-Vorgaben geprüft, der letzte Artikel ist mit einem user-zentrierten Layout und ansprechender Bilderwelt eingepflegt und veröffentlicht – jetzt zurücklehnen, die Arme hinter dem Kopf verschränken und auf den Lorbeeren ausruhen? Davon können wir nur abraten.

Wir sagen unseren Kunden immer: Einen Content zu produzieren und zu veröffentlichen ist nur der halbe Weg. Wenn Sie eine Content-Strategie entwickeln, sollten Sie auch die Zeit nach der Distribution planen. Denn jetzt gilt es, die Contents unter Berücksichtigung der zuvor festgelegten KPIs und auf Basis einer umfassenden Datenanalyse kontinuierlich zu optimieren.

Bedenken Sie: Auch Ihre Wettbewerber bleiben nicht stehen, sondern entwickeln sich kontinuierlich weiter. Darüber hinaus werden neue Produkte gelauncht, Kundenbedürfnisse ändern sich und man lernt aus den Ergebnissen der bisherigen Contentproduktion mit der Zeit vieles dazu.

Auch hier unterstützen wir unsere Kunden. Wir helfen dabei, ein entsprechendes Performance-Tracking aufzusetzen und die Daten auszuwerten. Mindestens einmal im Quartal stellen wir die Ergebnisse in einem Content Reporting vor und leiten Maßnahmen ab, um auch bestehende Contents an aktuelle SEO- und UX-Trends sowie Marktentwicklungen anzupassen.

Die Contentproduktion hört mit der Veröffentlichung nicht auf, sondern fängt vielmehr gerade erst an! Performance-Tracking und datenbasierte Content-Optimierungen sind von hoher Bedeutung für den nachhaltigen Erfolg einer Website und gehören zu einer erfolgreichen Content-Strategie dazu. Wir empfehlen unseren Kunden daher, schon im Voraus ausreichend Budget dafür einzuplanen.

Content-Strategie entwickeln: Beispiel

Im Folgenden wollen wir anhand eines fiktiven Beispiels die theoretische Anleitung in die Praxis umsetzen und für ein erfundenes Unternehmen eine Content-Strategie entwickeln.

Natürlich kann dieser Case lediglich eine oberflächliche Darstellung bieten und ist nicht direkt auf Ihre Marke übertragbar – trotzdem soll das Beispiel in ganz groben Zügen veranschaulichen, wie der Prozess einer Content-Strategie-Entwicklung aussehen kann.

Bitte beachten Sie aber, dass das Beispiel nur einen schematischen Überblick über den Prozess liefert und nicht auf einer detaillierten Datenanalyse beruht.

Ziele

Unser fiktives Unternehmen – nennen wir es BusyBite – ist ein junges StartUp, das Nahrungsergänzungsmittel und gesunde Snacks anbietet. Als Grundlage für die BusyBite-Content-Strategie definieren wir zunächst drei Unternehmensziele, die über reine Umsatzsteigerung hinausgehen und die ganzheitliche Markenentwicklung fördern.

  1. Markenbekanntheit steigern
  2. Kundenloyalität schaffen
  3. Gesundheitsbewusstsein in der Gesellschaft fördern

Sie erkennen: Alle drei Ziele tragen letztendlich auch zum Umsatz bei, was für ein wirtschaftlich operierendes Unternehmen natürlich vorrangig ist. Sie sind jedoch differenzierter ausgearbeitet und reflektieren eine Unternehmensvision, die den Grundstein für nachhaltiges Wachstum und langfristigen Erfolg legen soll.

Auf Grundlage dieser Unternehmensziele werden nun Content-Marketing-Ziele abgeleitet: Um den oben genannten Zielen gerecht zu werden, möchte BusyBite Inhalte über die Vorteile einer gesunden Lebensweise und Ernährung produzieren. Darüber hinaus plant das Unternehmen, die Reichweite in den sozialen Medien zu erhöhen, eine qualifizierte E-Mail-Marketing-Liste aufzubauen und eine engagierte Community zu schaffen, die freiwillig als Markenbotschafter auftritt.

Buyer Persona

Um eine effektive Content-Strategie zu entwickeln, muss nun die Zielgruppe genau definiert und idealerweise eine oder mehrere Buyer Personas erstellt werden. Weil für unser fiktives Unternehmen natürlich keine Daten vorliegen können, überspringen wir für dieses Beispiel die zugrundeliegende Datenanalyse und legen der Einfachheit halber fest: Die Zielgruppe von BusyBite ist zwischen 25 und 45 Jahre alt, überwiegend in einem Bürojob tätig und möchte gerne mehr für das eigene Wohlbefinden tun, findet aber nicht wirklich die Zeit dafür.

Um dieser Zielgruppe gerecht zu werden, setzen wir in unserer Content-Strategie auf eine einfühlsame und unterstützende Tonalität. Wir bieten in unseren Inhalten eine empathische und verständnisvolle Ansprache und wollen eine positive und motivierende Atmosphäre schaffen, die die Zielgruppe dazu ermutigt, gesunde Veränderungen in ihrem Leben vorzunehmen. Ratschläge und Empfehlungen sollten realistisch und im Alltag integrierbar sein.

Um unsere Inhalte noch genauer auf potenzielle Kunden von BusyBite zuzuschneiden, erstellen wir auf Basis der Zielgruppenanalyse folgende Persona:

Name: Anna Khan

Alter: 35 Jahre

Beruf: Projektmanagerin in einem Finanzunternehmen

Familienstand: verheiratet, zwei Kinder (5 und 8 Jahre)

Lebensstil: Anna führt ein hektisches Leben, das von ihrem stressigen Bürojob und ihren familiären Verpflichtungen geprägt ist. Sie verbringt viel Zeit damit, ihre Kinder zur Schule zu bringen und zur Arbeit zu fahren, was ihr wenig Zeit für eine ausgewogene Ernährung lässt. Anna legt trotzdem viel Wert auf ihr äußeres und inneres Wohlbefinden und ist daher stets auf der Suche nach gesunden und praktischen Snack-Optionen, die sie unterwegs oder im Büro genießen kann, um ihr Energielevel aufrechtzuerhalten und ihre Ernährung zu verbessern. Anna nutzt zwar Social-Media, hat aber durch Arbeit, Autofahrt und Kinderbetreuung gar nicht so häufig Zeit und Muße für ihr Handy. Während der Arbeitszeit nutzt sie jedoch zwischen zwei Meetings auch gerne mal den Firmenlaptop für private Zwecke (Surfen, Shoppen, Informieren).

Herausforderungen: Anna findet es schwierig, sich gesund zu ernähren, da sie oft auf schnelle und ungesunde Optionen zurückgreifen muss, um ihren hektischen Alltag zu bewältigen. Sie möchte gerne mehr Zeit und Energie in ihre Ernährung investieren, weiß aber nicht, wie sie das in ihren vollen Terminkalender integrieren soll.

Ziele und Motivationen: Anna strebt danach, sich gesünder zu ernähren, um ihre Energie zu steigern und langfristig ein besseres Wohlbefinden zu erreichen. Sie ist offen für neue Produkte und Lösungen, die ihr helfen können, ihren Ernährungsalltag zu vereinfachen und gesündere Entscheidungen zu treffen.

Zitat von Anna: "Im hektischen Alltag als Mutter und Berufstätige ist es oft eine Herausforderung, die Balance zu finden. Ich suche eine Möglichkeit, auch in stressigen Zeiten auf meine Gesundheit zu achten und mich um mein Wohlbefinden zu kümmern."

KPIs definieren

Die festgelegten Content-Marketing-Ziele erfordern auch eine Social-Media- und eine E-Mail-Marketing-Strategie. Im Folgenden wollen wir uns jedoch wieder auf den Teilbereich der SEO-Content-Strategie fokussieren. An einigen Stellen wird es dabei zwangsläufig zu Überschneidungen kommen.

Um den Erfolg der SEO-Content-Strategie von BusyBite zu messen und die Wirksamkeit der Contentproduktion zu bewerten, definieren wir nun für den Anfang zunächst vier KPIs, die als Maßstab für die Performance unserer Inhalte dienen. Als Ziel-Zeitraum wählen wir das gesamte folgende Geschäftsjahr:

  1. Traffic Growth für ernährungsbezogene Inhalte um 50%: BusyBite plant, das Contentportfolio grundsätzlich auf eine achtsame Lebensweise auszurichten. Kerngeschäft ist jedoch das Angebot von gesunden Snacks, daher legen wir spezifisch für diese Contents eine entsprechende Erfolgsmetrik fest.
  2. Share of Search von 30%: Der Share of Search gibt den Anteil der Suchanfragen an, die auf eine bestimmte Marke im Vergleich zu ihren Wettbewerbern entfallen. Damit wollen wir dem Ziel gerecht werden, die Markenbekanntheit zu steigern
  3. Conversion-Rate von 20%: Hier messen wir den Anteil der Nutzer, die von einem Content in den Online-Shop klicken.
  4. Newsletter-Abonnements sollen um 15% pro Monat steigen: Hier überschneidet sich die SEO-Content-Strategie mit der E-Mail-Marketing-Strategie. Durch sinnvoll platzierte Registrierungsformulare auf den SEO-Contents sowie Anreize wie z. B. hilfreiche Whitepaper können wir Nutzer zur Anmeldung bewegen.

Nähere Informationen zu diesen und weiteren Metriken finden Sie auf unseren Insight-Artikeln SEO KPIs und UX messbar machen .

Themendefinition

Unsere Buyer Persona Anna Khan hat nur wenig Zeit, intensiv zu recherchieren. Während der Arbeitszeit nutzt sie jedoch hin und wieder kurz den Arbeitslaptop, um über Google nach Möglichkeiten zu suchen, trotz ihres stressigen Alltags einen gesunden Lebensstil zu pflegen. Das ist der Touchpoint, über den BusyBite Anna erreichen möchte.

Um Awareness für die Marke BusyBite zu schaffen, sieht unsere Content-Strategie neben den Produktinhalten daher einen SEO-Ratgeber-Bereich für die BusyBite-Website vor. Als Content Pillars sind dabei die Themenschwerpunkte “Ernährung”, “Achtsamkeit” sowie “Sport & Bewegung” vorgesehen.

BusyBite bietet gesunde Snacks und Nahrungsergänzungsmittel an, daher liegt der strategische Fokus naturgemäß auf ernährungsbezogenen Inhalten. Dennoch soll das Contentportfolio auch um andere Themenbereiche ergänzt werden, die potenziell relevant für unsere Zielgruppe sind. Unter der Annahme, dass für Anna Khan angesichts ihres stressigen Alltags auch “Achtsamkeit” von Bedeutung ist, können wir hier Überschneidungen zum Produktsortiment von BusyBite erwarten.

Ein Content Audit stellt zunächst einmal fest, auf welchem existierenden Material wir die Content-Strategie entwickeln können. Um den Rahmen an dieser Stelle nicht zu sprengen, gehen wir davon aus, dass unser neues StartUp bisher noch keine Contents produziert hat, sondern von Grund auf damit anfangen möchte.

Eine umfassende Keyword- und Wettbewerbsanalyse bringt zunächst potenzielle Topics hervor, die dann auf Basis einer Bewertungsmatrix unter Berücksichtigung von strategischer Relevanz, SEO-Performance, Zielgruppen-Fit sowie der Möglichkeit zur Produktplatzierung selektiert und priorisiert werden. Mehr zur Themenfindung lesen Sie in unserem Insight-Artikel zur Content-Planung .

Auf Basis einer Bewertungsmatrix werden Inhalte bei der Content-Planung priorisiert

Semantische Informationsarchitektur

Nach der Auswahl unserer Themen müssen wir eine strukturierte und in sich logische Organisation der Inhalte schaffen. Durch eine semantische Informationsarchitektur können wir sicherstellen, dass unsere Contents nicht nur für Suchmaschinen, sondern auch für die Nutzer auf der BusyBite-Website leicht zugänglich und verständlich sind.

In der Informationsarchitektur definieren wir klare Kategorien und Unterkategorien, die auf den Bedürfnissen unserer Zielgruppe und den Inhalten unserer Content Pillars basieren. Jedes Thema wird sorgfältig in die entsprechende Kategorie eingeordnet, um eine intuitive Navigation auf der BusyBite-Website zu ermöglichen.

Vom Allgemeinen ins Spezifische: Beispielhafter Aufbau eines Ratgeber-Bereichs

Contentproduktion und Optimierung

Die Planungsphase der Content-Strategie ist abgeschlossen, nun ist es an der Zeit, sich der Contentproduktion zu widmen. SEO-Briefings werden erstellt, Texte verfasst, UX-Checks durchgeführt und Assets beschafft oder produziert.

Dabei achten wir darauf, die strategischen Vorgaben wie die zuvor definierte Tone of Voice und die gewählte Ansprache konsistent und konsequent einzuhalten sowie eine markengerechte Bildsprache zu beachten. SEO, UX und UI arbeiten hier zusammen, um die bestmögliche Content Experience für den Kunden sicherzustellen.

Die KPIs, die zu Beginn des Prozesses festgelegt wurden, dienen als Leitfaden für die Performance-Messung und Analyse. Durch das kontinuierliche Tracking und die Auswertung dieser KPIs identifizieren wir Schwachstellen und Potenziale. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse bilden die Grundlage für Content-Optimierungen und Anpassungen der Content-Strategie.

Durch die enge Verknüpfung von Contentproduktion, Performance-Tracking und Optimierung stellt BusyBite sicher, dass die Inhalte stets relevant, ansprechend und wirkungsvoll sind und einen messbaren Mehrwert für das Unternehmen bieten.

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Heiko Behrmann Content Strategist

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